Forschungsfeld "Funktionale Differenzierung"
Hier werden Prozesse funktionaler Differenzierung vorwiegend auf zwei Ebenen in den Blick genommen: Auf der ersten Ebene wird das Verhältnisses von Wissenschaft und Hochschule zu anderen sozialen Feldern analysiert, welche durch permanenten Kampf um Autono¬mie und Hete¬ronomie sowie durch „Verhandlungen“ um wechselseitige Leis¬tungs- und Anspruchs¬verhältnisse charakterisiert ist. Auf der zweiten Ebene werden feld- sowie organisationsinterne funktionale Differenzierungen innerhalb von Wissenschaft und Hochschule untersucht, die einerseits von einem Ringen um mehr Selbstgestaltungsrechte kennzeichnet sind und andererseits – geradezu entgegengesetzt – aus Bestrebungen bestehen, in die Institutionen und Organisationen von Wissenschaft und Hochschule steuernd einzugreifen.
Aktuelle Forschungsschwerpunkte
Verwissenschaftlichung der Gesetzgebung
Der erste Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich mit der Verwissenschaftlichung der Gesetzgebung und will das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Recht vertiefend analysieren. Hierzu forschen Politik- und Rechtswissenschaft gemeinsam über die Frage der Verwissenschaftlichung von Gesetzgebung und von Verfassungsrechtsprechung.
Open Science und Wissenschaftsfreiheit
Seit einigen Jahren gibt es auf verschiedensten Ebenen, beispielsweise in der Europäischen Union, den G7- und G20-Staaten, Bestrebungen, die Verbreitung wissenschaftlichen Wissens in Richtung Open Science zu entwickeln. Dies wirft die Frage auf, welche Folgen Open Science auf die Wissenschaftsfreiheit hat, konkret, ob und wie die bisherige Datensouveränität auf Seiten der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einschränkt wird.
Ausgewählte Forschungsprojekte
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Open Science: Wie wird das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft konzipiert?
Open Science: Wie wird das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft konzipiert?
Prof. Dr. Eva Barlösius, PD Dr. Niels Taubert (Universität Bielefeld (Eigenmittel).
Multiple Wettbewerbsprozesse im Wissenschafts- und Hochschulsystem
Ein dritter Schwerpunkt untersucht die multiplen Wettbewerbsprozesse, denen das Wissen-schafts- und Hochschulsystem ausgesetzt sind. Das Augenmerk liegt dabei auf der Verschränkung der unterschiedlichen Wettbewerbe (um Reputation, Ressourcen und Beschäftigung bzw. Talente) und auf der Frage, welche Dynamiken diese multiplen Wettbewerbe entfalten, mit welchen Strategien Akteure darauf reagieren und wie weitere wettbewerbliche Instrumente auf die Steuerbarkeit des Wissenschafts- und Hochschulsystems wirken.
Ausgewählte Forschungsprojekte
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Relationale Qualität – Qualitätsentwicklung durch Kooperationsnetzwerke und Kooperationsportfolios (Q-KNOW)
Relationale Qualität – Qualitätsentwicklung durch Kooperationsnetzwerke und Kooperationsportfolios (Q-KNOW)
Prof. Dr. Anna Kosmützky
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)